Seit 2012 unterstützen wir bei Gleichklang auch spezifisch die Partnersuche und die Freundschaftssuche von hochsensiblen Menschen. Von allen unseren Mitglieder erheben wir seither das Vorliegen von Hochsensibilität. Hieraus ist übrigens auch der von mir entwickelte HSP-Test entstanden.
Menschen kommen zu Gleichklang, weil sie eine wirklich tragfähige partnerschaftliche Beziehung oder eine tatsächlich tiefgreifende Freundschaft suchen. Sie möchten Menschen kennenlernen, mit denen sie harmonieren und gemeinsam etwas erleben und aufbauen können. Oftmals erlebten sich dabei Gleichklang-Mitglieder zuvor in den typischen sozialen Netzwerken als blockiert durch ein hohes Ausmaß an Oberflächlichkeit, Unverbindlichkeit und auch Unehrlichkeit.
Es waren solche Erfahrungen, die maßgeblich vor 10 Jahren mit zur Gründung von Gleichklang führten als einem alternativem und psychologisch ausgerichteten Angebot zum Finden von Partnerschaften und Freundschaften.
Seit 2012 haben wir auch die Erfahrungen unserer hochsensiblen Mitglieder systematisch ausgewertet. Dabei haben wir zwei bemerkenswerte Beobachtungen gemacht:
- Bei unseren hochsensiblen Mitgliedern liegt die Vermittlungsquote sogar leicht über der Gesamtrate von einem Drittel, die für Mitglieder gilt, die sich mindestens ein Jahr auf die Vermittlung einlassen. Obwohl viele Hochsensible auch in unseren Befragungen immer wieder angeben, es sie es bei der Partnersuche und Freundschaftssuche im Regelfall schwerer zu haben, scheint dies bei Gleichklang eher umgekehrt zu sein.
- Hochsensible Mitglieder geben ebenfalls eine höhere Zufriedenheit an als nicht hochsensible Mitglieder.
Ich glaube, dass die Ursache dieser positiven Erfahrungen von hochsensiblen Menschen tatsächlich in der besonderen Sensitivität von Hochsensiblen begründet ist, aufgrund derer sie von einem psychologisch fundierten Matching noch stärker profitieren können als nicht hochsensible Personen.
Das psychologische Matching bei Gleichklang bezieht zahlreiche Inhaltsbereiche ein, deren Berücksichtigung sicherstellen soll, dass Menschen als Partner oder Freunde wirklich etwas Positives miteinander anfangen können. Diese Merkmalsbereiche entsprechen psychologischen Überlegungen, haben sich über die Jahre auch durch viele Mitgliederbefragungen herauskristallisiert:
- Hochsensibilität und Akzeptanz für hochsensitives Erleben
- Spiritualität (von Ablehnung bis Zustimmung)
- Einstellungen zu Religionen (von unwichtig bis zentral)
- Intellektuelle Auseinandersetzung (Bedeutsamkeit von Bildungsthemen)
- Ernährung (vegetarisch, vegan)
- Gesundheitsbewusstsein (gesunde Lebensführung, Raucher versus Nichtraucher)
- Offenheit für neue Erfahrungen (Basistendenz der Persönlichkeit)
- Gesellschaftliches Engagement und Einstellungen (z. B. Menschenrechte, Ökologie, Tierschutz)
- Exklusivität versus nicht-traditionelle Beziehungen (monogame Treue, Polyamorie, Mehrpersonenbeziehung)
- Kinderwunsch
- formaler Bindungswunsch (Heirat)
- räumliche Nähe versus Entfernung (zusammen leben, Fernbeziehung)
- geschlechtliche Merkmale und Suche (Mann, Frau, Intersexuell, intersexueller Mann, intersexuelle Frau, Transgender, pansexuell)
- Sexualität und Orientierung (Geschwindigkeit, besondere Präferenzen, Akzeptanz für Bisexualität, Asexualität)
- Reisen
- tierische Mitbewohner und Gefährten
- Akzeptanz von Behinderungen und Erkrankungen
- Interesse an Freikörperkultur
- Auswanderungswunsch
- Alter (Alterssuchbereich)
- Äußerlichkeit (Figurtypus, Körgergröße, wir raten hier von restriktiven Einstellungen ab).
Keineswegs ist für jeden Menschen jeder Bereich sofort ersichtbar relevant. Aber menschliche Begegnungen sind ja immer wechselseitig, so dass die Relevanz sich aus dem Erleben des Anderen ergeben kann. Zudem kann eine Merkmal oder eine Besonderheit auch dann wichtig sein, wenn sie nicht vorhanden ist. Im Bereich der Sexualität stellt beispielsweise BDSM eine Praxis dar, die mit sehr hoher Stimulation einhergeht und für die meisten Hochsensiblen unangenehm ist. Die Abwesenheit des Merkmals ist damit für die Vermittlung gerade wichtig, damit nicht genau der Mensch vorgestellt wird, dies dies gänzlich anders erlebt.
Es gibt durchaus Menschen, die überhaupt keine Wert auf irgendeine Vorauswahl legen und lieber z. B. beim Speed-Dating möglichst viele Menschen schnell kennenlernen wollen. Bei Hochsensiblen ist dies aber in der Regel anders:
- Das Kennenlernen zahlreicher womöglich überhaupt nicht passender Menschen und die Phase der Feststellung der Passung oder Unpassung wird von Hochsensiblen als oftmals sehr stressreich erlebt. Hier kann das psychologische Matching gerade Hochsensiblen hilfreich zur Seite stehen und den Kreis der infrage kommenden Personen auf die eingrenzen, wo tatsächlich eine Basis für wechselseitigen Austausch und Gemeinsamkeit vorhanden ist.
Bei Gleichklang haben wir im Verlauf festgestellt, dass Menschen mit Hochsensibilität sich besonders durch uns angesprochen fühlen. Hierauf haben wir mit der besonderen hochsensiblen Vermittlungs-Option reagiert und die Erfahrungen unserer hochsensiblen Mitglieder intensiv ausgewertet. M Ergebnis können wir feststellen, dass Hochsensible tatsächlich das im Hintergrund laufende psychologische Matching als wichtige Unterstützung erleben und auf dieser Basis es ihnen erleichtert wird, in Kontakt zu treten und Partnerschaften oder Freundschaften zu schließen.
Demnächst werden wir eine gesonderte Umfrage zu Freundschaften starten und deren Ergebnisse mit unterschiedlichen Schwerpunkten auch hier bei hochsensible.eu und im Gleichklang-Blog veröffentlichen.
Denn bisher wird die Partnersuche bei Gleichklang stärker genutzt als die Freundschaftssuche, obwohl nach Partnerschaft Freundschaft für die meisten Menschen mit die wichtigste Angelegenheit im Leben ist. Umso gespannter sind wir, herauszufinden, wie die Freundschaftssuche bei Gleichklang erlebt wird und ob hochsensible und nicht hochsensible Mitglieder sich in ihrem Erleben unterscheiden.
Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber: Ihr Artikel kommt mir vor wie der reine Hohn. Ich war ein Jahr Mitglied bei Gleichklang. Dass bis auf wenige Ausnahmen die mir unterbreiteten Partnervorschläge fast schon grotesk waren, lag am Algorithmus und daran, wie mein Profil analysiert wurde. Da wurde mir, die ich als typische HS in einer Partnerschaft vor allem auch seelische Nähe und Intimität suche, bescheinigt, „ich vertrage nicht viel Nähe“. Was mich lehrte, dass Nähe für HS etwas signifikant anderes bedeutet als für Neurotypen. Nein, symbiotische Beziehungen mag ich nicht, muss nicht jedes Hobby und jede freie Stunde mit dem liebsten teilen…. Einige ebenfalls HS- Freundinnen haben exakt die gleichen Erfahrungen gemacht. Gleichklang mag eine tolle Vermittlung für alle möglichen Menschen sein, aber HS? Gewiss nicht. – Bei allem Respekt vor Ihrer Ausbildung, Herr Gebauer: Mein Eindruck ist: Sie haben keine Ahnung, was HS ist. – Sie haben einen Test entwickelt. Den finde ich nicht schlecht, aber-schon der einleitende Text führt Menschen in die Irre. Hochsensibilität ist eine neuronale Variante. Die neuronale Vernetzung ist vollkommen anders als bei Neurotypen. Entweder ist man hochsensibel, oder man ist es nicht. „Teilweise hochsensibel“ gibt es nicht. Was es dagegen gibt sind Menschen mit Symptomen, die denen der Hochsensibilität gleichen, ausgelöst durch Entwicklungstraumata. Trotz symptomatischer Übereinstimmung empfinden und vor allem denken diese Menschen aber ganz anders als Hochsensible. Frühe und schwere Traumata können bei Hochsensiblen diese Symptome verstärken mit oft weitreichenden Folgen wie Fehldiagnosen. Aber niemals lösen Traumata eine HS aus. Das ist auch längst allgemein wissenschaftlich bekannt.
Mit freundlichem Gruss,
Jutta Jorzik-Oels
Liebe Frau Jorzik-Oels,
Sie wirken hier in Ihren Äußerungen auf mich sehr negativ, auch vom Ton, auch in Ihrem mir doch so scheinenden Anspruch, alles genau zu wissen und daher andere, eben u.a. mich, für ahnungslos zu halten etc. Womöglich lagen auch hieran Ihre negativen Erfahrungen bei Gleichklang. Vielleicht denken Sie einmal darüber nach.
Die Auswertungen aus den Tests bei Gleichklang ergeben sich aus Ihren eigenen Angaben. Die Ergebnisse ergeben sich genau genommen aus dem Vergleich – wie bei Tests Standard – von Ihren Angaben mit den Angaben anderer. Möglicherweise schätzen Sie andere Menschen und damit auch sich selbst nicht ganz richtig ein, oder aber Sie müssten den Test wiederholen, weil Sie etwas irrtümlich angekreuzt haben. Allerdings habe ich ein anderes Problem mit Ihren Ausführungen: Ich kenne diesen Test, von dem Sie sprechen, gar nicht, obwohl ich die Tests bei Gleichklang entwickelt habe. Wie heißt denn der Test und die Skala genau?
Ebenfalls meinen Respekt vor Ihrer Beschäftigung mit dem Thema Hochsensibilität, aber ich erlaube mir, ihren Ausführungen nicht zuzustimmen. Sie erwecken den Eindruck, Dinge seien ganz sicher, die kontrovers in der Wissenschaft diskutiert werden. Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Meinung zu dieser Thematik. Allerdings dominiert in der Persönlichkeitspsychologie der von mir ebenfalls vertretene quantitative Ansatz. Ich halte es in der Tat für wahrscheinlich, dass Hochsensibilität, wie Hochbegabung (was über das quantitative Merkmal Intelligenz erfasst wird), ein quantitatives Merkmal ist, wo man dann allerdings irgendwo Grenzlinien festlegt, die niemals absolut sind.
Meine Positionen stelle ich ja hier da und sie mögen Ihnen nicht zustimmen, das belebt die Diskussion.
Zu Ihren Anmerkungen zu Traumata, weiß ich nicht, ob Sie davon ausgehen, ich hätte gemeint, Traumata verursachten hochsensitive Verarbeitungsweisen? Ich habe das Gegenteil ausgeführt.