Hochsensibilität: Qualitatives oder quantitatives Merkmal?

Hochsensibilität als qualitatives Merkmal

Manche Hochsensible legen großen Wert darauf, dass Hochsensibilität ein sogenanntes dichotomes qualitatives Merkmal sei. Ein solches Merkmal kann nur vorhanden oder nicht vorhanden sein. Demnach würden sich Hochsensible von anderen Menschen dadurch grundlegend unterscheiden, dass sie über Verarbeitungsprozessse verfügen, die anderen Menschen überhaupt nicht zugänglich wären.

Auch die Begründerin des Konzepts der Hochsensiblität Elaine Aron  betrachtet Hochsensibilität als ein qualitatives Merkmal, welches die Ausprägung vorhanden oder nicht vorhanden annehmen kann. Menschen sind demnach also entweder hochsensible oder nicht hochsensibel. Innerhalb der Hochsensiblen und Nicht-Hochsensiblen wird nicht mehr gemäß des Ausmaßes sensitiver Prozesse unterschieden. Zwischenstufen sind entsprechend nicht vorgesehen.

Ich möchte es gleich am Anfang des Artikels sagen:

Ich sehe keinen Grund und auch keine Belege, warum wir uns Hochsensibiltität so vorstellen müssen. Ich finde die Alternative eines quantitativen Merkmals, welches bei Hochsensiblen besonders  stark ausgeprägt ist, wesentlich plausibler.  Die Gründe hierfür schildere ich im Folgenden.

Persönlichkeitspsychologie und Persönlichkeitsmerkmale

Die Persönlichkeitspsychologie untersucht, wie Menschen sich individuell unterscheiden und wie diese Unterschiede messbar sind. Weltweit wurde eine große Anzahl an Persönlichkeitsmerkmalen anhand der Daten von riesigen Probandengruppen untersucht.

Bei allen bekannten Persönlichkeitsmerkmalen – wobei zur Persönlichkeit auch die Intelligenz gehört – wurde immer wieder eine sinnvoll interpretierbare, quantitative Verteilung der Merkmalsausprägung gefunden.

Ob Extraversion, emotionale Labilität, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, soziale Verträglichkeit, Risikobereitschaft, Logisches Denken, sprachliche Fähigkeit, Arbeitsgedächtnis oder Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung – alle diese Merkmal sind als quantitative Merkmale etabliert.

Sogenannte Taxonanalysen sind statistische Verfahren, mit deren Hilfe der qualitative Charakter eines Merkmal wahrscheinlich gemacht werden können soll. Bisher konnte aber kein Persönlichkeitsmerkmal tatsächlich als ein Taxon nachgewiesen und dieser Befund systematisch repliziert werden.

Relativ intensiv diskutiert wird ein angeblich qualitativer Charakter beim sogenannten Merkmal der Psychopathy, welches unempathische, emotional oberflächliche, antisoziale  und impulsive Merkmale erfasst, die sich überzufällig häufig bei Straftätern finden. Tatsächlich zeigt sich aber auch hier letztlich in allen Messverfahren eine plausible quantitative Merkmalsausprägung. Je höher die Ausprägung in Psychopathy, desto ungünstiger für Kriminalitätsprognose. Psychopathen haben demnach etwas, was wir alle haben, nur dass Nicht-Psychopathen davon viel weniger haben.

Es gibt bisher kein Persönlichkeits-Merkmal, bei dem ein Konsens dahingehend bestehen würde, dass es tatsächlich qualitativ ist. Dies gilt auch für Hochsensibilität. Jedenfalls sind mir auch nach Durchsicht des gesamten mir bekannten Forschungsstandes über entsprechende Suchen in wissenschaftlichen Datenbanken, keine Befunde und keine überzeugenden Argumente bekannt geworden, die aufzeigen würden, dass dies bei Hochsensibilität anders wäre.

Klassifikationen anhand quantitativer Merkmale

Auf der Grundlage quantitativer Merkmale können natürlich trotzdem Gruppierungen oder Klassifikationen folgen, um ein Merkmal besser interpretieren und praktisch anwenden zu können:

  • Bestes Beispiel ist die Hochbegabung. Ein Menschen ist nicht hochbegabt, weil er eine Fähigkeit hat, die nicht hochbegabte Menschen gar nicht haben. Ein Mensch wird vielmehr dann als hochbegabt bezeichnet, wenn seine Intelligenz so hoch ist, dass er sehr viel intelligenter ist als die meisten anderen Menschen. Intelligenz an sich haben alle Menschen, selbst die „dümmsten“. Diese haben jedoch eben nur wenig von ihr.

Übertragen auf Hochsensibilität bedeutet eine solcher quantitativer Zugang, dass ein Mensch dann als hochsensibel bezeichnet werden kann, wenn er oder sie in besonders hohem Ausmaß sensitive Verarbeitungsweisen aufweist.

Im HSP-Test wird der Gesamtpunktewert verwandt, um eine von drei möglichen verbalen Interpretationen aufzurufen:

  • hochsensibel
  • teilweise hochsensibel
  • nicht hochsensibel

Diese Auswertung scheint mir sehr sinnvoll verwendbar und die Betreffenden fühlen sich in großer Mehrheit angemessen beschrieben. Viele schildern auch, dass der Befund ihnen ihre eigene Persönlichkeit verständlicher mache.

Im Hintergrund steht aber nach meiner Überzeugung eine kontinuierliche Merkmalsverteilung zwischen Minimal- und Maximalwert, die noch deutlich mehr Zwischen- und Graustufen aufweist als es in der Ergebnisrückmeldung zum Ausdruck kommt.

Grenzwertsetzungen

Die Frage, wo der Grenzwert anhand einer Merkmalsstärke gesetzt wird, um einen Menschen als hochsensibel, nicht hochsensibel oder teilweise hochsensibel zu bezeichnen, ist in gewisser Weise willkürlich, so wie bei Hochintelligenz.

Beim HSP-Test wurden die Grenzwerte statistisch ermittelt, so dass optimal zwischen Personen, die sich selbst nach Vorlage einer Definition als hochsensibel, eher hochsensibel oder nicht hochsensibel bezeichneten, unterschieden werden konnte.

Man mag sich tatsächlich begründet darum streiten, wo Grenzwerte gesetzt werden sollten. Aber auf jeden Fall sollte bei Menschen, die als hochsensibel bezeichnet werden, auch eine hohe Merkmalsausprägung in dem nach meiner Überzeugung zugrundeliegenden quantitativen Merkmal feststellbar sein.

Quantitative Zusammenhänge mit Verhalten und Erleben

Auf der Grundlage der Testergebnisse kann ich regelmäßig berechnen, welche Zusammenhänge der Gesamttestpunktewert mit anderen Verhaltensweisen und Erlebensweisen aufweist. Hier liegt mir mit bisher 15635 Testbearbeitungen eine mittlerweile doch recht umfangreiche Datenbasis vor.

Dabei stelle ich immer wieder fest, dass der Gesamtpunktewert sich genau so verhält wie es für ein quantitatives Merkmal zu erwarten wäre:

  • Je höher der Punktewert, desto höher oder niedriger sind auch andere Merkmale, die nicht direkt zur Erfassung der Hochsensibilität durch den Test herangezogen werden, aber mit Hochsensibilität korrelieren.
  • So wächst die Intensität nächtlicher Träume mit dem Gesamtpunktewert an. Je geringer der Punktewert im HSP-Test, desto weniger intensiv wird geträumt. Je höher der Punktewert im HSP-Test, desto intensiver wird geträumt.
  • Gleiches gilt für die Häufigkeit von Tagträumen, emotionale Labilität, Praktizierung von Meditation oder auch Offenheit für Erfahrungen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Würde es wirklich nur zwei Gruppen geben – hochsensibel oder nicht-hochsensibel – wäre zu erwarten, dass Unterschiede nur zwischen den Gruppen auftreten. Demgegenüber sollten aber nicht innerhalb der gleichen Gruppe ebenfalls systematische und gleichgerichtete Zusammenhänge in Abhängigkeit von der Höhe des HSP-Wert auftreten. Genau dies tun sie aber.

Mehr als schwarz und weiß

Offenbar gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch noch viele Grautöne. Für die Ergebnisrückmeldung halte ich es dennoch für wichtig, dies auf eine dreistufige Auswertung, die gut verstanden werden kann, zu verdichten. In Wirklichkeit gibt es aber auch noch zwischen denjenigen, die das Ergebnis hochsensibel erhalten, Unterscheide im Ausmaß sensitiver Verarbeitungsweisen. Genauso gibt es diese Unterschiede bei denjenigen, die das Ergebnis nicht hochsensibel erhalten.

Übrigens sagen mögliche Unterschiede in hirnphysiologischen Prozessen oder auch mögliche genetische Ursachen wenig oder sogar nichts darüber aus, ob es sich bei Persönlichkeits-Merkmalen um quantitative oder qualitative Merkmale handelt. Dies wird manchmal missverstanden. Hirnphysiologische Besonderheiten von Hochbegabten ziehen beispielsweise nicht in Zweifel, dass Intelligenz ein quantitatives Merkmal ist, von dem sie besonders viel besitzen.

Hochsensibilität verweist nach meiner Einschätzung auf psychische Prozesse, die alle Menschen grundsätzlich miteinander teilen (so wie Intelligenz), die aber eben in höherem oder niedrigerem Ausmaß vorhanden sein können.

Ich nehme zur Kenntnis, dass es hochsensible Menschen gibt, die großen Wert darauf legen, dass Hochsensibilität ein qualitatives Merkmal sei, welches vorhanden oder nicht vorhanden sei.  Belege dafür sehe ich keine.

Zudem sehe ich auch keinerlei Grund, warum hochsensible Menschen ein Problem mit Hochsensibilität als einem quantitatives Merkmal haben sollten. Es macht Hochsensibilität nicht unwichtiger, wenn wir sie als ein quantitatives Persönlichkeitsmerkmal betrachten, anhand dessen Ausprägungsgrad sich Menschen unterscheiden.

Eine solches quantitativesKonzept ist nach meiner Ansicht sogar sehr viel sensitiver. Wir scheren nicht rigide alle Menschen über einen Kamm, sondern differenzieren.

Anhand der Ergebnisse des HSP-Test kann ich jedenfalls sehr gut beobachten, dass Menschen mit höherer Ausprägung sich von Menschen mit niedrigerer Ausprägung unterscheiden. Das Phänomen ist offenbar eben nicht ein Alles oder Nichts, sondern der entscheidende Faktor liegt in der Höhe der Merkmalsausprägung liegt.

Wieso sollten hochsensible Menschen hiermit ein Problem haben?

About Author:

Guido F. Gebauer, studierte Psychologie an den Universitäten, Trier, Humboldt Universität zu Berlin und Cambridge (Großbritannien). Promotion an der University of Cambridge zu den Zusammenhängen zwischen unbewusstem Lernen und Intelligenz. Im Anschluss rechtspsychologische Ausbildung, Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie und 10-jährige Tätigkeit als Gerichtsgutachter. Gründung der psychologischen Kennenlern-Plattform www.Gleichklang.de 2006. Lebt und arbeitet in Kambodscha. Schreibt für Hochsensible.eu und vegan.eu, bietet COACHING (Telefon, Video-Chat) zu Hochsensibilität und persönlicher Weiterentwicklung an.

9 thoughts on “Hochsensibilität: Qualitatives oder quantitatives Merkmal?

  1. Guten Tag Herr Gebauer, Ihren Argumenten kann ich gut folgen. Was ich nicht verstehe, warum gibt es keine besseren Tests? Die mir bekannten taugen meiner Ansicht nach nicht zu einer belastbaren Bestimmung. Warum gibt es keinen Test mit konkreten Fragen zu einer bestimmten Situation>auf die es dann 5 oder 6 Antwort Möglichkeiten gibt. Ganz präzise Situationen mit präzisen Handlungsmustern als mögliche Antwort. In den üblichen Tests kann doch jeder sich so einstufen wie ihr oder ihm gerade zu Mute ist. Wäre ich also gern laut Test hochsensibel, kreuze ich entsprechend an. Wenn nicht bewusst, dann zumindest unbewusst. Diese Art von Test sind doch eine selbst erfüllende Spiegelung und nicht wirklich eine Hilfe oder gar eine Standortbestimmung. Viele Grüße

    1. Test mit konkreten Fragen zu bestimmten Situationen, haben sich nicht als gültiger erwiesen, als andere Fragetypen. Direkte Tests, die ein Merkmal direkt und unverdeckt erfassen, erlauben in der Regel die besten auch langfristigen Verhaltensvorhersagen. Je weniger direkt ein Test wird, desto weniger misst er rein das erhoffte Merkmal und das Antwortverhalten wird dann immer mehr von nicht mit dem Merkmal zusammenhängenden Aspekten der Situation oder der Person bestimmt. Ihr Ausgangsvorschlag macht das Problem bereits deutlich: Zwei gleich hochsensible Menschen mögen sich in einer gleichen Situation aufgrund ihrer spezifischen Lernerfahrungen komplett anders verhalten. Je präziser sie Situationen vorgeben, desto weniger können Sie die gemeinsame Hochsensibilität dieser beiden sich unterschiedlich verhaltenen Personen erfassen. Eine komplett nicht hochsensible Person wird übrigens nicht den Wunsch haben, sich als hochsensibel zu schildern. Dieser Wunsch entsteht vorwiegend bei hochsensiblen Personen und ist insofern mit der Realität korreliert. Wer einen Test verfälschen will, kann dies aber immer tun. Bei einem direkten Test kann er leichter die Richtung verfälschen, bei einem schwerer durchschaubaren Test verfälscht er nach seinen eigenen Hypothesen, wie eine Antwort wohl gewertet wird. Wissenschaftlich sind direkte Tests bei zahlreichen Persönlichkeitsmerkmalen mittlerweile bestens untersucht und erlauben teilweise sogar jahrzehntelange Verhaltensvorhersagen. Ergebnisse in solchen Tests hängen also mit der Realität im Durchschnitt zusammen.

  2. Ich finde in Ihrem Artikel auch meine persönliche Erfahrung wieder. Ich kenne sehr hochsensible Personen. Und weniger hochsensible, die aber dennoch mehr als durchschnittlich sensibel auf ihre Umwelt reagieren.

    Natürlich gibt es Menschen, die ein Problem mit einem quantitativen Merkmal haben. Man kann Hochsensibilität, genau wie Hochbegabung, ja auch als Etikett benutzen, auf das man heimlich oder unheimlich stolz ist. Das funktioniert meinem Empfinden nach viel einfacher, wenn das binär ist, damit lässt sich ein „ich bin es, du nicht“ konstruieren.

  3. Hallo, ich versuche es noch mal, hat vorher nicht funktioniert, irgendwie. Ich finde auch diesen Artikel sehr gut, er spricht mir aus dem Herzen. Ich finde, man kann und sollte nicht so ein Schwarz-Weiß-Denken auffahren, so nach dem Motto, du bist es oder du bist es nicht. Ich war sehr erleichtert, als ich den Artikel gelesen habe, dass es auch bei der Hochsensibilität viele Grautöne gibt, ich sehe das nämlich auch so. Wenn ich etwas überhaupt nicht hilfreich finde, dann, dass man auch noch bei der Hochsensibilität ein Schubladendenken an den Tag legt. Das hat meiner Meinung nach wiederum zur Folge, dass man ein neues Stigma aufgedrückt bekommt und ich denke, Stigmatisierungen und damit über einen Kamm geschehrt werden helfen noch viel weniger. Das war wohl ein Grund, weswegen ich immer wieder nach einer Bestätigung für mich suchte, dass ich ja gar nicht hochsensibel sein kann, auch, wenn ich bei den Testergebnissen das „Nichthochsensibel“ irgendwie nicht erreichen konnte. Aber ich denke, man bekam schon sein ganzes bisheriges Leben lan irgend welche Etikette aufgedrückt, die einem immer signalisierten, du bist nicht in Ordnung oder du bist irgendwie anders oder oder oder. Da macht es so ein einheitliches Bild über Hochsensibilität, das keine Individuen bei den hochsensiblen zulässt, nicht wirklich leichter, seine Hochsensibilität anzunehmen, geschweige denn, sich auch noch darüber zu freuen. Jedenfalls empfand ich das immer so.

  4. Lieber Guido !

    Danke für deine Ausführungen im Hinblick auf Hochsensiblität.

    Es gibt dazu für mich ein paar Dinge aus meiner ganz persönlichen Beobachtung und Wahrnehmung anzumerken.

    Diese sind völlig unwissenschaftlich und jetzt und hier erstmal nur „meine“ ganz persönliche Sicht der Dinge. Obwohl ich im Laufe meiner Zeit auch viel darüber gelesen habe, welche Erfahrungen andere damit global gesehen gemacht haben. Diese Beobachtungen stimmen in vielerlei Hinsicht mit meinen überein oder weisen mindestens Ähnlichkeiten auf.

    Ich möchte hier noch anmerken, dass ich selbst hochsensibel bin und eine Art von Hellfühligkeit an mir selbst wahrnehme.
    Diese ist meiner eigenen Beobachtung nach, so wie du es beschriebenen hast in dem letzten Jahrzehnt ebenfalls Stück für Stück mitgewachsen.

    Da ich an das Prinzip der Evolution, also an die stetige Entwicklung glaube, macht für mich auch kein anderer gedanklicher Ansatz wirklich Sinn.

    Meine eigene Wahrnehmung im Hinblick auf diese Welt ist momentan, dass zur Zeit auf unserer Erde sehr viele, sehr unterschiedlich weit entwickelte Seelen diese Erde bewohnen. Dies soll hier nicht wertend gemeint sein, sondern von mir einfach eine sachlich festgestellte Wahrnehmung. Ich bin der Meinung das wir alle hier auf diesem Planeten sind, um etwas zu lernen und dies tut jeder in seiner ganz ureigenen Geschwindigkeit und auf seine ganz eigene Weise.

    Diese begriffliche Unterscheidung die du oben im Artikel beschrieben hast im Hinblick auf qualitativ oder quantitativ, finde ich persönlich eher unwichtig, jedoch möchte ich deine Ansicht zu teilen, denn es geht meiner Ansicht nach ebenfalls NICHT um ein Haben oder nicht haben, sondern um eine stetige Entwicklung aller Menschen und aller Seelen auf dieser Welt.

    Ich arbeite nun seid mehreren Jahrzehnten mit Kindern und auch mit Erwachsenen. Ich beobachte auch meinen eigenen Werdegang und kann dadurch für mich feststellen, dass ich die Unterteilung wie sie in dem Buch „Die Indigokinder“ von Jan Tober und Lee Caroll beschrieben wird in meiner Arbeit auch beobachte. Auch hier taucht das Thema „Hochsensiblität“ schon auf.

    Jan Tober und Lee Caroll haben schon vor der Jahrtausendwende ihre Beobachtungen in einer ganz normalen psychologischen Beratungsstelle gemacht und daraus entstand dann letztlich das Buch „Die Indigokinder“

    Allerdings sind Indigokinder nur ein Teil des Ganzen Seelenspieles auf diesem Planeten. Dazu gehören auch noch die sogenannten „Kristallkinder“ und relativ neu auf unserer Erde, jetzt auch noch die Regenbogenkinder.

    Sie alle weisen hochsensible Züge auf und haben ihre ureigenen Qualitäten und Aufgaben, um das Leben, auf diesem Planeten miteinander voran zu bringen, und auf ihre Weise den Aufstieg in einen höheren Schwingungsbereich der Welt zu unterstützen.

    Grob gesagt, waren die Indigokinder die, die als erstes gegen Ende der 60iger und in den 70iger und danach auf die Welt kamen.

    Diese Kinder sind tatsächlich mit neuen Verhaltensparadigmen auf die Welt gekommen und auch mit einem gewissen Potential an unterschiedlichen Fähigkeiten, dass sie brauchten und brauchen, um in dieser Zeit in der Welt Dinge zu verändern, die auf dieser Welt dringend Veränderung benötigen. Zuerst waren es einfach nur andere Verhaltensparadigmen der Kinder die plötzlich immer mehr aufgefallen sind. Die beiden Autoren des Buches „Die Indigokinder“ beschreiben das für mein Empfinden sehr treffend.

    Immer mehr und mit steigender Tendenz sind ab dieser Zeit und insbesondere nach der Jahrtausendwende, immer mehr Kinder auf die Welt gekommen, die eindeutig Fähigkeiten haben, die bisher nur sehr vereinzelt bei Menschen aufgetaucht sind.

    Diese Fähigkeiten oder Besonderheiten, würde ich neben den veränderten neuen Verhaltensparadigmen als eine Intensivierung der sinnlichen Wahrnehmung bezeichnen. Entweder haben sie komplett oder auch nur in Teilbereichen eine feiner ausgeprägte Wahrnehmung der Sinne.

    Die Kinder, von denen ich spreche sind heute natürlich schon erwachsen, teilweise selbst Eltern oder sogar schon Großeltern.

    Das Wichtigste Merkmal der Indigokinder war, dass sie sich nicht mehr einschüchtern ließen und nicht korrumpierbar waren.

    Indigokinder, als sie erwachsen wurden und in den verschiedenen Positionen an die Hebel der Macht in der Gesellschaft kamen, haben diese alten Spiele einfach nicht mehr mitgespielt. Sie haben sich aufgelehnt, haben Strukturen aufgebrochen, die Basis für Veränderung geschaffen. Sie waren ziemlich angstfrei und haben sich nicht mehr einschüchtern lassen.

    Im Vergleich mit den sogenannten
    Kristallkinder ist die Hochsensiblität bei den Indigokinder noch sehr rudimentär ausgeprägt, was aber auch okay ist, denn ihre Aufgabe war auch eine andere.

    Durch die Veränderungen die, die Indigokinder durch ihre Art geschaffen haben, haben sie quasi den Weg frei gemacht und den Boden geschaffen für die nächste Generation der Seelen, die in vielen Büchern, unter anderem auch von „Doree Virtue“, als sogenannte Kristallkinder bezeichnen werden.

    Diese Kristallkinder, von denen es mittlerweile schon sehr viele auf der Welt gibt, weisen eine vielfach höhere Sensibilität und Sensitivität auf. Sie können oft Gedanken lesen oder spüren intuitiv was stimmt, oder auch wo etwas nicht stimmt. Ecken damit allerdings auch oft an, da an vielen Stellen die Wahrheit leider oft gar nicht gefragt oder gewollt ist.
    Dies ist aber ihre Aufgabe, denn nur so entsteht Bewusstheit und Entwicklung.

    Das heißt, die Wahrnehmung ihrer Sinne ist im Gesamten oder mindestens in Teilbereichen wesentlich feiner ausgeprägter.

    In einer Welt die an vielen Stellen noch eine niedrigere Schwingung hat, hat dies natürlich Auswirkungen auf das „SEIN“ und die Belastbarkeit dieser Menschen, die eigentlich schon für ein höhere Schwingung gemacht sind.

    Das ist eben meiner Ansicht nach der Spagat der Hochsensiblen Menschen, zu dieser Zeit auf dieser Erde. Einerseits bringen sie ein großes Potenzial an völlig neuen Fähigkeiten mit, um auf der neuen höher schwingenden Erde gut leben und in Frieden „Sein“ zu können, andererseits sind sie aber auch Seismographen dessen was ist.

    Es ist aber auch ihre Aufgabe unbequeme Wahrheiten zu entdecken, aufzuzeigen und nach Strategien zu forschen die ihnen selbst, aber auch global für diese Welt mehr Frieden, Freiheit und ein gesundes Sein ermöglichen, Bewusstwerdungsarbeit zu leisten, damit die gesamte Menschheit insgesamt sich weiterentwickeln kann.

    Zum Ende meines Kommentars möchte ich noch ganz kurz einen Satz zu den sogenannten Regenbogenkinder schreiben.

    Sie sind unter anderem auch in meiner Wahrnehmung die neueste Seelengruppenkategorie und weisen eine sehr hohe Sensitive Wahrnehmung auf.

    Anders als die Kristallkinder, die ihre eigenen Fähigkeiten meist erst entdecken, erleben und erkennen müssen, damit sie ihnen bewusst werden. Die Regenbogenkinder kommen auf die Welt und wissen welche Fähigkeiten sie haben und wenden sie sobald sie auf dieser Welt angekommen sind. Das könnte so aussehen, dass sie z.B. schon als Baby bzw. Kleinkinder kaum nachdem sie sprechen gelernt haben, ihre Eltern voller Verwunderung anschauen, wenn sie ein Wiener Schnitzel auf ihren Teller bekommen, und kurz darauf so etwas sagen wie : „Mama sowas ißt Du“ ??, weil sie sich nicht vorstellen können wie Menschen jemals Fleisch essen konnten. In ihren Worten spricht dann aber nicht die Abwertung über die, die noch Fleisch essen, sondern die pure Verwunderung wie man sowas essen kann.

    Diese Kinder bringen schon mit der Geburt ein sehr hohes Bewusstsein und eine sehr hohe Sensitivität mit auf diese Welt, haben sehr klare Vorstellung von ethisch Grundsätzen und besitzen z.B. schon als Baby bevor sie überhaupt sprechen können und gerade noch im Kinderwagen liegen, die Fähigkeit z.B. einen Streit ihrer Eltern energetisch zu schlichten, die gerade in ihrer Nähe stehen und sich streiten.

    All diese Begrifflichkeiten sind aber letztlich nur Schubladen, die wir Menschen scheinbar brauchen, um Dinge oder Phänomene zu beschreiben oder einordnen zu können.

    Menschen die diese Phänomene aufweisen, werden zu der jetzigen Zeit hier in der Welt in meinen Augen als hochsensibel bezeichnet.

    Es sind aber deshalb nicht zwangsläufig die besseren Menschen, denn ob hochsensibel oder nicht, JEDE Seele hat hier auf der Erde ihren Sinn und ihre Aufgabe und eben auch ihre Herausforderungen.

    Hochsensible gibt es meiner Meinung nach in ganz verschiedenen Kategorien.

    Wir bezeichnen diese auch als „hellhörig, „hellfühlig“, hellsichtig, oder Menschen mit telepathischen Fähigkeiten, mit ausgeprägterer Intuition und vielem mehr.

    Mit ihrer höher ausgeprägter Wahrnehmung, nehmen sie also mehr und intensiver wahr als andere. Dies führt oft zu Überlastung der Wahrnehmungskanäle und sie brauchen dann einfach unterschiedlich viel Zeit und Ruhe, um sich wieder zu regenerieren.

    Sie sind also die Fühler und Seismographen der Welt dafür wo wir hinschauen sollten und wo es Veränderungen und neue Strukturen braucht, für eine bessere gesündere und friedlichere Welt. Zum Beispiel weg von dem ganzen Gedankengut der Konkurrenz und hin zum Gedankengut der Verbundenheit und der Synergien.

    Diese hochsensibleren Menschen wissen auch wie wichtig ihre eigene Verbundenheit mit unserer Mutter Erde ist, sind deshalb oft sehr naturverbunden, spüren oftmals den Schmerz dessen was weniger sensible Menschen unserer Erde antun. Hieraus erklärt sich auch die teilweise vorhandene Labilität mancher Hochsensibler.

    Das heißt weder, das alle hochsensiblen Menschen immer labil sind, noch das alle hochsensiblen absolut achtsam auf dieser Welt leben, aber da sie aufgrund ihrer eigenen ausgeprägteren Wahrnehmung und Verbundenheit mehr spüren, hören, sehen , ist ihre Motivation neue gesündere bessere Strukturen und Bedingungen zu schaffen natürlich im größeren Maße vorhanden.

    Ganz natürlich glaube und erlebe ich das all diese von mir oder auch von dir lieber Guido, beschriebenen Phänomene nicht „nur so“ in absoluter Reinheit in der Welt vorhanden sind, sondern in unendlichen
    Mischformen, hunderten von Grautönen und auch keineswegs statisch, sondern veränderlich sind.

    Abschließend möchte ich noch bemerken, daß ICH glaube, dass wir durch die stetige Erhöhung der Eigenschwingung der Erde ALLE zukünftig empfindsamer werden.

    Ich sehe und bemerkte, dass hier auf unerer Erde viele, viele Menschen, an den verschiedensten Orten dieser Welt, auf so unterschiedliche Weise, Gute Dinge tun, und beginnen diese Welt zu einem besseren Ort zu wandeln, dass ich hoffnungsvoll genug bin, daran zu glauben, dass unsere Welt sich zum besseren entwickelt, weil immer mehr Menschen wach werden, dazu lernen und sich und unsere Welt weiterentwickeln möchten, auch wenn die Fernsehmedien oder besser gesagt,
    die Medienmacher dahinter, uns etwas anderes vorgaukeln möchten.

    Das Thema „Hochsensiblität“ hat sicher viele Facetten, zeigt uns natürlich auch auf, wo wir allein mit dem kreieren von elektronischen und elektromagnetischen Felder im Bezug auf Gesundheit momentan gerade stehen. Manche Dinge sind Fluch und Segen zu gleich, denn ohne Internet könnten solche Diskussionen in dieser Welt und Studien gar nicht veröffentlicht werden.

    Ich hoffe, dass all das hier nicht dazu führt noch mehr Trennung zwischen diesen und jenen Hochsensiblen usw. zu schaffen, sondern dass, ob hochsensibel oder nicht wir alle unsere Recourcen nutzen, um letztlich gemeinsam und in Verbundenheit mit allen Menschen eine Welt zu kreieren, die für uns alle liebens- und lebenswert ist.

    Gleichklang Pseudonym

    JULY TOPAS

  5. Hallo,
    Ich habe mich dieses Jahr als hochsensitiv identifiziert. Auch mich hat diese Erkenntnis stark bewegt und erleichtert. Nach wie vor fühle ich mich als „nicht Fisch, nicht Fleisch“. Ich bin in einer „Verstandesfamliie“ nebst narzitischer Mutter aufgewachsen. Es gehörten Schreiereien,Verrat und Nichtbeachtung zur Tagungsordnung. Ich habe mich durchgemogelt, nichts rausgelassen und auch nichts angenommen. Ich wusste, Liebe, die ich so sehr gebraucht hätte, würde ich dort nie kriegen. Aber ich wusste genau, was Liebe ist und habe in meiner kindlichen „Naivität“ beschlossen, der Welt zu zeigen, wie ich geliebt werden möchte. Ich war total schüchtern und unsicher, spürte aber, dass da was in mir ist, das raus will. Und so habe ich geübt: mich auf Gespräche mit Fremden einzulassen, mich zu stabilisieren, eigenwillige Wege zu gehen. Meine narzitische Mutter hat mich dazu „genötigt“, meine Sensibilität, sowohl psychisch als auch physisch in Stärke umzuwandeln. Schlimm genug, so misshandelt zu werden, aber ihr noch die Genugtuung zu geben, dass sie die Macht hat, mich zu verletzen, dass musste ich ihr verweigern.
    Heute bin ich eine „robuste“ Hochsensible, die auf jeden Menschen zu geht, offen ist und sich, in der Regel, keine Angst machen lässt.
    Ich bin für Vielfalt, wie uns es die Natur vormacht. Ok, zur Vielfalt gehört natürlich auch, dass es Menschen gibt, die das Schwarz-Weiß-Denken vorziehen!
    Sinnliche Grüße, Silke

  6. Sehr spannende Kommentare!
    Ich meinerseits war ja so erleichtert, als mir eine Freundin von dem Konzept Hochsensibilität erzählt hat, über 20 Jahre lang fühlte ich mich halb krank und nicht ok, weil ich einfach sehr schnell überreizt bin. schon als Kind war ich am liebsten im Wald. seit ich weiss, das es nur eine Veranlagung ist, kann ich darauf achten genügend Ruhe zu finden und mich bestimmten Situationen nicht mehr auszusetzen und ich fühle mich endlich gesund und belastbar!
    allerdings habe ich noch keinen Psychologen getroffen, der das Konzept kennt oder nur schon darauf eingeht, es wird einfach ignoriert. warum?
    Lg

    1. Hochsensibilität ist innerhalb der Psychologie noch nicht als eigenständiges Konstrukt anerkannt. Es gibt aber Forschungen und wohl auch eine sich langsam verbessernde Akzeptanz. Aus Sichtweise hier eher kritisch eingestellter Psychologen ist nicht belegt, dass das Konzept wirklich unterschiedlich ist von bekannten anderen Persönlichkeitsfaktoren bzw. deren Kombination (z.B. Offenheit für Erfahrungen + Introversion + Gewissenhaftigkeit). Hierzu sind in der Tat noch viel mehr Forschung notwendig. Dies bedeutet aber nicht, dass das Konzept nicht sinnvoll ist, es bedeutet nur, dass es noch besser vernetzt werden muss mit traditionellen Ergebnissen und Theorien der Persönlichkeitsforschung.

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